Sonntag, 23. November 2008

Yoga auf dem Kamel?




Dr. Kamal Pandey, Physiotherapeut und Astrologe und Oberyogi mit vielfachen Doktortiteln hat sich um mein Yogastretching angenommen. Eineinhalb Stunden auf einem Teppich in einigen mittelmaessig bis wirklich wilden Verrenkungen und danach sollten wir unser T-Shirt hochrollen und unsere Maegen einziehen und aufs wildere verrenken. Soll ja gesund sein und es sieht auch wirklich lustig aus, jedenfalls schadet dieser kleine Abend- und Morgensport sicher nicht. Dagegen hat nur meine Hose protestiert, die ich auf Naehkur geschickt habe. Auch Albert findet das Yoga nicht schlecht. Er ist ein Hollaender, mit dem ich gestern erst den Restauranttisch und dann den Nachmittag teilte. Bei ihm hat wieder mal meine typische Anziehungskraft gewirkt, Ihr wisst, was ich meine. Am Nachmittag bestiegen wir einen weiteren Tempelhuegel, auf dem ein gigantischer Baum mit herrlichen Luftwurzeln steht. Albert meinte, ich sei nicht mehr von einem Affen zu unterscheiden.

Ausserdem hat sich uns noch der Amerikaner Christopher am Abend angeschlossen, als wir ziemlich unbeholfen Billardkugeln ueber den Tisch schoben. Mit dem Paerchen aus der Schweiz und Marie koennten wir auf der fuer heute abgemachten Kamelsafari ein respektables Grueppchen bilden. Ohne andere Touristen seis naemlich doch sehr ruhig, hat mir eine Neuseelaenderin erzaehlt. Da seien die Sterne, der Sand, die Kamele, aber sonst eben nichts. Und man soll mal huebsch den Sportbh anziehen. Das glaube ich gerne, neulich habe ich eine dickliche bleiche Europaerin recht ungluecklich auf dem Kamel hin- und herwabbeln sehen.


Ich denke ueber Vertrauen nach und wie man sich seine Leute aussucht. Traut man dem einen, traut man dessen Freunden eher. Vorschusslorbeeren und langsam tut sich ein Netz auf, man weiss, wo man hingehen, wer einem womit hilft und einen beraet. Was man im taeglichen Leben daheim koennen sollte, weil es einem weiterhilft, ist auf Reisen unendlich viel wichtiger. Immer wieder eine neue Chance mit einem neuen Menschen.

Ich freue mich vor allem darauf, nun bald das touristische Leben gegen das in Varanasi bei Rachanas Familie tauschen zu koennen. Und kein Touristenessen mehr, sondern wieder richtige, feine Chapati, auf dem Boden sitzend auf einem Teppich eingenommen! Und ich vermisse tatsaechlich die Ratten und Bettwanzen ein bisschen.

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