Donnerstag, 25. Dezember 2008

Freeeeeeeiiiiiiiiiheit!








Weihnachten findet in Neuseeland am 25. statt und ich berichte live mit meinem kleinen Netbook vor der örtlichen Bücherei, abends um zehn. „When in Rome, do as the Romans do!“ lautete da das Motto und wir haben im Hostel gemeinsam gefeiert. Nach einer ordentlichen Surfsession versteht sich. Ich stehe immer noch hübsch in den Wellen – manchmal. Wenn die Wellen gnädig sind und meine Technik richtig. Da gab es Claudias und meine Vanillekipferl nach Mutters bewährtem Rezept, für die wir extra um halb acht aufstanden und jeder Gast trug seinen Teil bei, was zu einem herrlichen Mahl führte. Natürlich hab ich mich weihnachtlich vollgefressen mit Crepes, Braten, Reissalat, Tortilla, Knoblauchbrot, Pralinen und zahlreichen anderen Leckereien. Dann kam der Santa, auf dessen Schoss jeder sitzen durfte und ihm ein Küsschen geben. Ich nahm meine Bodybutter in Empfang, die ausgesprochen feuchtigkeitsspendend sein soll und nach Nuss riecht. Dafür wurde von mir jemand anders mit einer kleinen antiken Box überrascht. Ich rief Jacques und Cherry an und schon fühlt sich alles recht lauschig nach ein wenig Heimat an. Man hat ein bisschen Familiengefühl, vor allem auch im Hostel.

Da fühlte ich mich nach einem langen Strandspaziergang und fühlte dort erstmals so richtig, was mir bis dato schon bewusst war. Ich drehte mich wie eine Blöde im Kreis unter der Sonne und dem ewig weiten Strand, der sich gar nicht auf ein Photo bannen lässt und den ich ewig weiter wandern wollte, ich sang und freute mich und fühlte mich: frei. So frei wie nie. Was für ein herrlicher Zustand. Ich weiss nur, dass ich hier noch zwei Nächte verbringen werde, vielleicht mit Claudia eine Woche ein Auto haben werde. Ich weiss nicht, wie und wo und mit wem mein Leben weitergeht. Und ich habe es umarmt, das Leben und gejubelt. So fühlt sie sich also an, die Freiheit. Ich kann laufen, so lange und weit ich will, reden mit wem ich will oder es bleiben lassen. Da sind keine Verpflichtungen, kein Job, dem ich nachgehen müsste. Keiner erwartet etwas von mir, ich muss mich nicht zusammenreissen, meine Energie bremsen. Ich muss nicht cool tun, ich kann einfach nur geniessen, jeden Tag, jeden Moment. Und trotzdem treffe ich ständig auf Leute, die mich ernsthaft zu mögen scheinen. Es gibt einige Orte, an denen ich mich zu Hause fühlen könnte. Und mir dämmerte, dass das die beste Zeit meines Lebens sein könnte.

1 Kommentar:

Saschi hat gesagt…

Hi Andrea, bin zurück aus Kempten wo es kein Internet gibt und lese deine letzten Posts. Geradezu inspirierend!!!! Herzliche Weihnachtsgrüße Respekt fürs Surfen und all das. vanillekipferl cheinen das Standardvorkochen für Deutsche im ausland zu sen. Hat Connie auch immer gemacht. Hier kein Schnee aber saukalt und viel Arbeit. Lucky you!!! Hugs